
Ökologisch, biologisch und nachhaltig
Das Firmengebäude des belgischen RIKA-Importeurs Stroomop überzeugt auf der ganzen Linie.
Das Gebäude umfasst ein Büro und einen Showroom (beide in Passivbauweise) sowie ein angrenzendes Lager. Schon bei den ersten Entwurfsskizzen wurde das Passivkonzept berücksichtigt. Dies spiegelt sich u.a. in der Planung (Gruppierung der Räume), dem statischen Konzept (Massivbau vs. Leichtbau), der durchdachten Platzierung und Ausrichtung der Fenster (Tageslicht, Überhitzung, Nachtauskühlung) wider.
Die gesamte Grundrissstruktur ist flexibel. Struktur und Isolierung erstrecken sich über den gesamten Raum, die Wände können leicht entfernt und zu einem späteren Zeitpunkt neu platziert werden. Auch die Technik und die Verrohrung sind modular und flexibel ausgelegt.
In der Mitte des Gebäudes befindet sich ein Atrium mit Oberlicht, in das ein Maximum an Tageslicht einfällt. Durch die exakte Platzierung von zwei Atrien und mehreren Glasstreifen in den Zwischengeschossen kann sich das Tageslicht optimal auch in die unteren Etagen ausbreiten.
Das Gebäude ist ganz nach den Prinzipien des bio-ökologischen Bauens errichtet. Strukturell hat das Büro einen leichten Kern in CLT-Holzmassivbauweise (Cross Laminated Timber) und eine Randzone in Kalksandstein-Bauweise. Bei Dämmung und Ausbau sind Materialien wie Holzwolle, Schaumglas, Holz und Lehmputz allgegenwärtig. Das Projekt wurde von Vibe vzw auf bio-ökologische Materialverwendung geprüft und für gut befunden.
Bei der Technik entschied man sich konsequent für erneuerbare Energiequellen. Zur Wärmeerzeugung wird eine Mikro-KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) auf Basis von Holzpellets eingesetzt, während die Kühlung durch eine Kombination aus passiver Nachtkühlung, passiver geothermischer Wandkühlung und adiabater Kühlung der Lüftungsluft erfolgt.
Fast das gesamte Dach der Büros ist begrünt. Für die Bepflanzung der Grünzonen auf dem Gelände wurden einheimische Pflanzen gewählt.
Nur dort, wo es für die LKW-Zufahrt notwendig ist, wurde ein undurchlässiger Belag vorgesehen. Die Parkplätze für Autos werden aus durchlässigem Pflaster hergestellt.
PLANUNG:
EA+ Architekten und Ingenieure



Fotograf: Marc Sourbron
Bilder: © Stroomop